Seine Karriere hätte eine ganz andere Richtung nehmen können, denn eigentlich war Richard Gere für die Hauptrolle in „Stirb Langsam“ vorgesehen, er lehnte ab. Gut für Bruce Willis, der wurde damit zum Action-Star und gut für uns, denn durch „Pretty Woman“ verzauberte der einstige Frauenschwarm neue und alte Fans und schwang sich zum neuen Prototyp des charmanten Gentlemans in Hollywood auf.
Karriere
Als Gentleman an die Spitze
Das zweitälteste von fünf Kindern, die Eltern Hausfrau und Versicherungsvertreter, der Geburtsort Philadelphia. Richard Gere verlebt eine recht normale Kindheit ohne besonderes Augenmerk auf die Schauspielerei. Er turnt und spielt Trompete, ersteres bringt ihm sogar ein Universitätsstipendium ein. Doch der Mann, der später zu Weltruhm kommen sollte, beschäftigt sich zwei Jahre mit der Philosophie und verlässt Amherst dann ohne Abschluss.
Stattdessen beginnt er an Theatern in Seattle und Cap Cod zu arbeiten. Seine erste große Rolle ergattert er 1973, als er in der Originalversion von „Grease“ besetzt wird. Zu dieser Zeit wird auch Hollywood auf ihn aufmerksam und er kann erste Filmrollen an Land ziehen. Einer der ersten sollte „The Lords of Flatbush“ sein, doch dort wird er entlassen, nachdem er sich mit Sylvester Stallone anlegt. Doch auch Richard Gere muss nicht mehr lange auf seinen Durchbruch warten, mit „American Gigolo“ macht er sich 1980 einen Namen, mit „An Officer and a Gentleman“ kann man ihn 1982 als Star bezeichnen.
Anschließend muss der Mann vor der Kamera einen Karriereknick hinnehmen, auf der Bühne läuft es jedoch weiter gut. Für seine Darstellung eines homosexuellen Holocaustopfers in der Broadway-Produktion „Bent“ darf er sich über einen Theatre World Award freuen. Mit dieser Rolle ist er einer der ersten namhaften Hollywooddarsteller, die einen homosexuellen Charakter gespielt haben.
1990 geht es dann auch im Kino zurück auf die Erfolgsspur, unter anderem mit „Pretty Woman“ und „Internal Affairs“. In den 1990ern läuft es dann gut für den Schauspieler, er ist in „Sommersby“, „Primal Fear“ und „Runaway Bride“ zu sehen.
1999 wird er von People zum Sexiest Man Alive ernannt und zieht zu den nächsten Hitfilmen weiter, darunter „The Mothman Prophecies“, „Chicago“ und „I'm Not Here“. Trotzdem glaubt er, dass sein Engagement für Tibet und damit gegen China ihn in Hollywood zur Persona non Grata gemacht haben, immerhin stammen viele wichtige Geldgeber der großen Studios aus China. Das hindert ihn jedoch nicht am Erfolg, denn er wendet sich Indie-Filmen zu, die die Herzen der Kritiker höher schlagen lassen, so wie „Arbitrage“ (2012).
Privatleben
Tibet und Models
Zweimal war der Beau bisher verheiratet, das erste Mal trat er mit dem Supermodel Cindy Crawford vor den Altar, 2002 folgte das nächste Model, Carey Lowell. Mit ihr hat er einen Sohn, Homer James Jigme Gere. Benannt ist der Spross nach seinen Großvätern und nach dem tibetanischen Wort „Jigme“, das sich mit „Furchtlos“ übersetzen lässt.
Und das bringt uns auch schon zu dem anderen Interesse, das Richard Gere bekannt gemacht hat: seine Liebe zu Tibet und seine Konvertierung zum Buddhismus. Er kämpft auf internationaler Bühne für die Freiheit Tibets, darf aus diesem Grund nicht nach China reisen und wurde auch als Oscar-Verleiher gesperrt, nachdem er seinen Auftritt genutzt hatte, um die Volksrepublik anzugreifen.
Außerdem stellte er sich entschieden und offen gegen die Invasion Iraks und beschuldigte die US-Regierung, sich falsch verhalten zu haben.
Filmografie von Richard Gere
- „Strike Force“ (1975)
- „Report to the Commissioner“ (1975)
- „Baby Blue Marine“ (1976)
- „Looking for Mr. Goodbar“ (1977)
- „Days of Heaven“ (1978)
- „Bloodbrothers“ (1978)
- „Yanks“ (1979)
- „American Gigolo“ (1980)
- „Reporters“ (1981)
- „An Officer and a Gentleman“ (1982)
- „Breathless“ (1983)
- „The Honorary Consul“ (1983)
- „The Cotton Club“ (1984)
- „King David“ (1985)
- „Lord of the Dance/Destroyer of Illusion“ (1985)
- „No Mercy“ (1986)
- „Power“ (1986)
- „Miles from Home“ (1988)
- „Pretty Woman“ (1990)
- „Internal Affairs“ (1990)
- „Red Hot + Blue: A Tribute to Cole Porter“ (1990)
- „八月の狂詩曲“ (1991)
- „Final Analysis“ (1992)
- „Mr. Jones“ (1993)
- „Sommersby“ (1993)
- „And the Band Played On“ (1993)
- „Intersection“ (1994)
- „First Knight“ (1995)
- „Spirit of Tibet: Journey to Enlightenment, the Life and World of Dilgo Kyentse Rinpoche“ (1995)
- „Primal Fear“ (1996)
- „Red Corner“ (1997)
- „The Jackal“ (1997)
- „Runaway Bride“ (1999)
- „Autumn in New York“ (2000)
- „Dr. T & the Women“ (2000)
- „The Concert for New York City“ (2001)
- „Unfaithful“ (2002)
- „The Mothman Prophecies“ (2002)
- „Chicago“ (2002)
- „The Simpsons - Christmas“ (2003)
- „Shall We Dance?“ (2004)
- „Bee Season“ (2005)
- „The Hoax“ (2006)
- „The Hunting Party“ (2007)
- „The Flock“ (2007)
- „I'm Not There“ (2007)
- „Nights in Rodanthe“ (2008)
- „Brooklyn's Finest“ (2009)
- „Hachi: A Dog's Tale“ (2009)
- „Amelia“ (2009)
- „Mustang: Journey of Transformation“ (2009)
- „My Dog: An Unconditional Love Story“ (2009)
- „The Buddha“ (2010)
- „When the Dragon Swallowed the Sun“ (2010)
- „This Emotional Life“ (2010)
- „The Double“ (2011)
- „Compassion in Emptiness“ (2011)
- „Project Happiness“ (2011)
- „Arbitrage“ (2012)
- „Movie 43“ (2013)
- „Time Out of Mind“ (2014)
- „Henry & Me“ (2014)
- „And the Oscar Goes To...“ (2014)
- „The Second Best Exotic Marigold Hotel“ (2015)
- „The Benefactor“ (2015)
- „The Dinner“ (2017)
- „Norman: The Moderate Rise and Tragic Fall of a New York Fixer“ (2017)
- „It Takes a Lunatic“ (2019)
- „Three Christs“ (2020)
- „The Happy Days of Garry Marshall“ (2020)